Im Buch „Integrative Medizin“ (evidenzbasierte komplementärmedizinische Methoden) , Hrsg Michael Frass und Lothar Krenner , Springer Verlag, 2018 beschreiben 75 höchst kompetente Autorinnen und Autoren zusammenfassend jene Grundlagen und Bereiche der komplementären Medizin, über welche in den folgenden Ausführungen notgedrungen nur stichwortartig und sehr unvollständig berichtet werden kann.
Akupunktur:
Dabei werden empirisch bewährte Akupunkturpunkte (meist drucksensibel, mit auffälligem Hautwiderstand) bzw. Punktkombinationen mittels unterschiedlicher Reizformen (Nadeln, Soft-Laser, Erwärmung, Massage und unterschiedlichen Reizstärken (je nach Beschwerdebild) behandelt, ggf. unter Miteinbezug zusätzlicher Reflexzonen (am häufigsten das Ohr). Akupunktur erhöht nachweisbar den körpereigenen Endorphin-Spiegel und wirkt zumeist Vagus unterstützend bzw. entspannend.
Indikationen: Beschwerden im Bewegungsapparat, Kopfschmerzen, (Gesichts-) Neuralgien, chronische Infekte, Schlafstörungen, Unruhe, funktionelle Beschwerden im Bauch und Unterbauch, Durchblutungsstörungen, nach zerebralem Insult, unterstützend bei Suchterkrankungen, Schlafstörungen, Schwangerschaftsbeschwerden sowie geburtserleichternd – nähere Information unter www.akupunktur.at
Neuraltherapie:
Injektionen von Procain bzw. seiner Derivate wirken bereits in lokal-anästhesierenden Sub-Dosen spezifisch im Grundsystem durch positive reflektorische Beeinflussung des Grundsystems im Bereich chronischer Entzündungsherde oder sogenannter elektrischer Störfelder (häufig OP Narben, Tonsillen, Zähne, Nebenhöhlen, gyn. Raum). Besserungen werden oft binnen Sekunden wahrgenommen, die Wirkungsdauer ist (ohne entsprechende Herdsanierung) unterschiedlich lang, aber nicht dosisabhängig.
Akupunkteure können minimale Dosen von Procain auch in Akupunkturpunkte subcutan injizieren und damit nicht nur Zeit sparen, sondern manchmal auch die Akupunkturwirkung verstärken.
Indikationen: Chronische, therapieresistente Beschwerden – häufig im Bewegungsapparat – bedingt durch Herd – und Störfeldbelastungen – nähere Information unter: www.neuraltherapie.at
Mit milderen intrakutanen Injektionstechniken arbeiten Mesotherapeut*Innen – vgl www.mesotherapie.at ;
Sensibel geschulte Therapeut*innen können funktionelle Bewegungsstörungen über manuelle Therapie und „energetische Blockaden“ über osteopathische Techniken bessern. www.medosteo.at
Homöopathie:
Im Falle weitgehender Übereinstimmung von spezifischem Arzneimittelbild und einem ähnlich spezifischen Symptomenbild der Patientin – erfasst durch eine eingehende homöopathische Anamnese – hat sich diese Behandlungsmethode bei akuten und chronischen (auch komplexen) Beschwerdebildern seit Jahrzehnten und in vielen Ländern der Welt bewährt. Die Mühen einer relativ langen Ausbildungszeit werden durch die vielen positiven Überraschungen in der Praxis belohnt.
Der Wirkungsmechanismus ist aus naturwissenschaftlicher Sicht unklar. So unspezifisch die Trägersubstanz ist (meist Dextrose-Globuli), so spezifisch ist offenbar die Information des entsprechend ausgewählten Arzneimittelbildes (im Gegensatz zu wirkstoff-neutralen Placebo – Globuli).
Für die Spezifität und gegen eine vorwiegende Placebo- Wirksamkeit der Homöopathie sprechen nicht nur seriöse Placebo- kontrollierte Homöopathie -Studien, sondern auch die Tatsache, dass in vielen Fällen sich nicht das (vom Therapeuten als am höchstwirksamsten eingeschätzte Erstmittel, sondern oft erst ein Folgemittel als (dann wiederholt) gut wirksam erwiesen hat. (Bei Placebo wäre es umgekehrt)
Homöopathischer Globuli sollten nur aus den Händen verlässlicher, darauf spezialisierter Hersteller bzw. Apotheken bezogen werden. Das bietet Schutz vor missbräuchlicher Abgabe lediglich wirkstoffneutraler Globuli, wie das bei dubiosen Quellen – etwa aus dem Internet – möglich sein könnte.
Indikationen: sehr breites Einsatzgebiet, fast alle akuten und chronischen Erkrankungen, auch Virus -Infekt-Begleittherapie, postinfektiöse Schwächezustände, komplexe, auch psychosomatische Beschwerdebilder, Homöopathie kann Psychotherapie abkürzen helfen, kann manchmal auch Nebenwirkungen konventioneller Medikamente abschwächen oder beseitigen und wird daher auch erfolgreich unterstützend bei Chemotherapie angewendet.
Nähere Informationen unter www.homoeopathie.at , bzw. www.aekh.at
TEM , TCM , Phytotherapie , Kuren, Misteltherapie
Formen traditioneller Europäischer Medizin und Kuren – z. B. Kneipp Kuren, F.X. Mayr Kuren – sind offiziell zwar schon lange integriert, ihre Bedeutung als Gesundheits- und relativ unspezifisch regulationsfördernden Maßnahmen wird aber derzeit nur wenig wahrgenommen. Neben allgemeiner Lebensstilberatung wird dabei auch abhärtende, Sympathikus- Vagus ausgleichende Hydrotherapie eingesetzt, meist in Kombination mit Schulungen über gesunde, ausgewogene Ernährung und Essgewohnheiten, speziell bei F.X. Mayr Kuren, wo nach eingehender spezifischer Diagnostik vielfältige Erkrankungsbilder, welchen enterale Fehlfunktionen zugrundeliegen, behandelt werden können.
Indikationen: verlängerte Rekonvaleszenz, allgemeine Gesundheitspflege nähere Information: www.kneippmedizin.at , bzw. eine Vielfalt viscero-somatischer Beschwerdebilder www.fxmayr.com
Individuelle Ernährungsempfehlungen sind auch wichtige Inhalte traditioneller westlicher und asiatischer Phytotherapie (z.B. aus TCM, Ayurveda) wo unter Beachtung typischer Zungen- und Puls-Symtomatik etwa der Ausgleich zwischen kalt- und warm; feucht und trocken, bewegt und ruhig im Körper durch Einsatz passender Ernährung und empirisch bewährter Pflanzen und Pflanzenkombinationen angestrebt wird – in Asien meist begleitet von spezifischen Meditations-Praktiken, Yoga bzw. Bewegungsübungen. Toxikologisch sind über europäische Apotheken bezogene pflanzliche Heilmittel unbedenklich. Die therapeutisch meist eingesetzten (nicht immer wohlschmeckenden) individuell dem Patienten -Syndrom-angepassten Kräuterkombinationen entfalten beachtliche individuell abgestimmte therapeutische Wirkungen, welche durch eine große Zahl von Studien belegt sind. Nähere Informationen siehe www.wstcm.at, ;www.akupunktur.at; www.ayurveda.at.
Traditionelle europäische und außereuropäische Pflanzenheilkunde bieten darüber hinaus der modernen Pharmazie viele Grundlagen und Anregungen.
Milde heilsame, Wirkungen kann auch Aromatherapie entfalten (z.B. Infekt-vorbeugend, antiemetisch) – siehe www.oegwa.at teilw. auch Api-Therapie www.apitherapie.at
Ozontherapie kann – je nach indikation als Eigenblutbehandlung, Injektion , als Darmbegasung und zur Wundbegasung einesetzt werden – vgl ozon-sauerstoff@aon.at
Orthomolekulare Medizin verwendet zumeist höhere Dosen bekannter Vitamine und Spurenelemente vgl. www.oegom.at als therapeutische Maßnahme.
Anthroposophische Misteltherapie kann (unter Beachtung der subjektiv richtig gewählten Dosierung zur Vermeidung allergischer Nebenwirkungen) das Gesamtbefinden von Tumorpatienten deutlich verbessern. Neben einer substanzspezifischen Hemmung des malignen Wachstums wird der Körper langsam trainiert, über Serieninjektionen langsam ansteigender Mistel – Dosen seine natürliche Entzündungsabwehr gegenüber einer oft vorhandenen Regulationsstarre im Karzinombereich wiederzugewinnen. Nähere Information: www.anthromed.at
Neue Entwicklungen:
Höchst interessant könnte die Neuentwicklung einer grundsätzlich naturwissenschaftlich fundierten, immunmodulierenden Therapie sein – die noch sehr junge Mikroimmuntherapie. Auf Basis entsprechender Immunstatuskontrollen durch Blutanalysen werden bekannte zellphysiologisch wirksame immunregulatorischen Moleküle in kleinsten Dosen herstellt, darunter auch herstellungs-patentierte micro-RNAs, welche epigenetisch über das interzelluläre Grundsystem wirksam sein könnten. Damit wird ein vielversprechender Ansatzpunkt zur Behandlung akuter und chronischer Infekte, Allergien, Autoimmunkrankheiten und einer begleitenden Tumortherapie gesetzt- – siehe www.bigmed-austria.eu