Komplementären Therapien wird heute vielfach vorgeworfen, lediglich als Placebo (von Laien fälschlich als Scheintherapie verstanden oder interpretiert) zu wirken, statt die Rolle dieses heilsamen Phänomens positiv zu definieren bzw. Placebo von seinem höchst pathogenen Widerpart: Nocebo (krankmachende Erwartungen) abzugrenzen. Diesem gilt es , entschieden entgegenzutreten.
Jede gut geglückte Arzt – Patientenbeziehung, jede gelungene Kommunikation wirkt als Placebo heilsam im Sinne einer Vertrauens- bildenden Maßnahme. Das wird kein vernünftiger Arzt und Psychologe bestreiten. Insofern haben komplementärmedizinisch ausgebildete Ärzte*Innen oft eine bessere Ausgangsposition – umso mehr, wenn sie dabei Befindens-störungen differenziert, mehrdimensional und individuell abgestimmter erfassen. (vgl. dazu Anamnesen in der Homöopathie, aber auch in TEM, TCM und bei anderen Methoden), wodurch sich Patient*innen auch besser verstanden fühlen.
So heilsam und kostengünstig Placebo und Heilungsvorstellungen wirken, so fatal und teuer wirken sich Nocebo-Phänomene auf unser Gesundheitssystem aus, also negative Erwartungen (nicht nur bezüglich Medikamenten- und Impfnebenwirkungen) sondern auch unqualifizierte Abwertungen evident wirksamer komplementärer Therapien und daraus (bewusst gesteuerter) resultierender Vertrauens- und Wirkungsverlust.
Gesundheitsbilder, Wirksubstrate,
Nicht jede Therapie muss unbedingt substanzgebunden stattfinden – Psychotherapie sowieso nicht. Heilsam wirken auch positiv vermittelte Bilder und Vorstellungen:
Hypnose und autosuggestive Entspannungstechniken aus unserem westlichen Kulturkreis nützen meist Bilder aus der modernen Physiologie (z.B. Autogenes Training, Jacobson Training, Atemtherapie; Bauchhypnose).
Östliche Meditationsformen sind teilweise z.B. als Achtsamkeitstraining bereits in westliche Psychotherapie integriert. Qi Gong pflegt prophylaktisch und therapeutisch achtsames Erleben bipolarer Kräfte (Yin und Yang) in den Akupunktur – Hauptmeridianen. Wirksubstrat ist dabei die Welt unserer Vorstellungen im Zustand der Achtsamkeit (unvoreingenommene Aufmerksamkeit)
Das Zwischenzellgewebe (Grundsystem nach Pischinger/ Heine) ist ein komplett anderes, histologisch beschreibbares, ubiquitäres Substrat im menschlichen (und tierischem?) Körper, wo sich nicht nur schwere Pathologie sondern auch akute und chronische Befindens-störungen, Balancestörungen zwischen Sympathicus und Vagus, sowie verminderte oder überschießende elektrische Regulation biophysikalisch manifestieren und interdisziplinär erfassen lassen. Geübten genügt dazu die Palpation oft schmerzhafter Vertiefungen oder Schwellungen im Bindegewebe. Ein anderer Zugang funktioniert über Hautwiderstandsmessungen z.B. in der Elektroakupunktur nach Voll: Dabei werden auffällig hohe, niedrige, Zeigerabfälle und tiefe starre Messwerte als Zeichen für instabil gesteigerten oder verminderten Ionenfluss im Bindegewebe hinweis-diagnostisch genützt.
Überrachenderweise verändern sich oft nach Einbezug eines neuen Heilmittels in das Messsystem binnen Sekunden einige zuvor ermittelte Messwerte (Ankoppelungsphänomen nach Bergsmann oder heute als Bioresonanzphänomen bezeichnet), woraus sich Rückschlüsse auf regulationsverbessernde oder regulationsverschlechternde Effekte des neu hinzugefügten Mittels (z.B. ein Medikament oder ein homöopathisches Einzel- oder Komplexmittel) ziehen lassen. http://www.ganzheitsmedizin-badelt.at